Glühwein trifft Politik

Die diesjährige Aktion „Glühwein trifft Politik“, initiiert von Kai und Helga in Holßel, entwickelte sich anders als in den vergangenen Jahren. Zwar konnte Kai die Erfolge, die seine Ortsratsarbeit in Holßel auszeichnete, gut an den Mann und die Frau bringen, die in großer Anzahl das Garagen-Bistro überquellen ließen, konnte seinen Stolz über die erreichte Bushaltestelle mitteilen, aber den Schwerpunkt des heutigen Tages nahmen andere ein: die Landwirte des Cuxlandes, die mit etwa zwanzig Treckern den Weg zur SPD-Veranstaltung gefunden hatten. Ihr Sprecher, ein Landwirt aus Altenbruch, stellte den Zuhörern, vor allem dem anwesenden SPD-Abgeordneten Uwe Schmidt, die Schwierigkeiten dar, vor denen die Landwirte stehen: Insektenschutzprogramm, Tierwohllabel, Umschichtung von 1. auf 2. Säule, Mercusor Handelsabkommen, Düngeverordnung, „Green Deal & neue Agrarpolitik, „Rettet die Bienen“-Programm. Dies alles sei zu viel, als dass es die Landwirte leisten könnten. Hinsichtlich der gemessenen Nitratwerte äußerte er, dass die der EU übermittelten Werte von Deutschland in einem Verfahren gewonnen wurden, das  höhere Werte im Vergleich zu anderen Ländern zur Folge gehabt haben.

Uwe Schmidt, unser Bundestagsabgeordneter, hörte sich dies alles in Ruhe an. Seine Erwiderungen hatten Hand und Fuß. Ihm seien die vernommenen Worte so vorgekommen, als wäre er auf einem SPD-Parteitag. Die Landwirte würden sich nicht richtig darstellen, weil sie von ihren eigenen Lobbyisten verlassen worden seien. Als Beispiel nannte er ein Gespräch mit Julia Klöckner, bei der er erreichen wollte, dass Importe aus Drittländern kontrolliert werden müssten. Dies habe sie abgelehnt. Gegen diese Importe stünden die Leistungen der hiesigen Landwirte auf verlorenem Posten. Auch die Tatsache, dass nicht die landwirtschaftliche Arbeit, sondern die Größe der Flächen für die Höhe der Subventionen herangezogen werde, sei ein untragbarer Zustand. So konnte Uwe darstellen, dass es nicht die SPD-Politik ist, die dem Landwirt das Leben schwer macht, sondern andere Parteien und bestimmte Lobbyisten.

Aber neben diesen interessanten Gesprächen konnten sich die Gäste wieder mit Glühwein, Kaffee und Würstchen bedienen – und die selbst gebackenen Kekse schmeckten besonders gut. Danke an die Initiatoren Kai und Helga.