Nachhaltigkeitsstrategie
Nachhaltigkeit und Enkelkind-Tauglichkeit sind ein Thema, über das man lange reden und nachdenken kann. Es ist wirklich umfassend. Wichtig ist uns als SPD dabei, dass man die Themen nicht so weit verallgemeinert, dass jeder und jede dazu nicken kann – aber nix daraus resultiert.
Die drei strategischen Eckpunkte für eine nachhaltige Entwicklung lauten:
1. Nachhaltigkeit muss von den Menschen her gedacht werden: konkret, lebendig, zupackend. Lebenswirklichkeit.
2. Nachhaltigkeit bedeutet, nicht mehr Ressourcen zu nutzen, als sich laufend erneuern, auch in finanzieller Hinsicht. Sparsamkeit
3. Nachhaltigkeit wird als Querschnittsaufgabe in Verwaltung und Politik integriert. Gemeinsamkeit.
Die Themen, die in unserer Strategie aufgeschrieben sind, lauten
- Finanzen
- Bildung
- Mobilität
- Klima und Energie
- Demografie
- Globale Verantwortung und Eine Welt
- Gesellschaftliche Teilhabe und Gender
- Natürliche Ressourcen und Umwelt
- Arbeit und Wirtschaft
Auf einen Punkt möchte ich etwas konkreter eingehen.
Klima und Energie:
Seit wir vor ca.150 Jahren damit begonnen haben, fossile Energieträger zu verbrennen, haben wir den natürlichen CO²-Anteil um fast 50% erhöht. So ein Wert war in den vergangenen 800.000 J nicht zu beobachten. Der Gesamtbetrag von CO2 in der Atmosphäre bestimmt die globale Erwärmung.
Jetzt die wichtigsten Fakten:
Das Restbudget – also das, was wir noch ausstoßen dürfen, um eine Erwärmung um maximal 1.5°C hin zu bekommen, sind 200 Gt CO2 und für eine Erwärmung um maximal bis zu 2.0°C sind es 800 Gt CO2.
Die jährliche Ausstoßmenge ist in der Größenordnung von 40 Gt CO2
Also 200 dividiert durch 40 = 5 Jahre, ab dann sind wir, wenn wir so produzieren wie bisher, auf dem 2 Grad Pfad.
Die Folgen der Erwärmung sind in jedem Fall Meeresspiegelerhöhung, und eine Migration von weit mehr als 100 Millionen Menschen.
Wir müssen uns also jetzt rasch überlegen, in welcher Welt wir leben wollen und danach handeln.
Unsere Stadt geht hier beispielgebend voran: LED Beleuchtung, Gebäudesanierung, LOI zur nachhaltigen Energiegewinnung, und heute beschließen wir die Nachhaltigkeitsstrategie, Geestland 35, Smart Cities.
Wenn wir als Einzelne und als Stadt diesen Weg erfolgreich gehen und dieses auch öffentlich machen, dann können wir auch Einfluss auf die Gesetzgebung nehmen: in Niedersachsen, im Bund und bei der EU.
Das Umdenken, das wir anstoßen wollen, muss dazu führen, dass die EU Gesetze hervorbringt, die es den Landwirten auch in Zukunft erlauben, verlässliche Einkünfte zu erzielen ohne durch Subventionen zu nicht-nachhaltigem Handeln gezwungen zu werden. Hier wie in allen Bereichen muss erreicht werden, dass Ökonomie und Ökologie versöhnt werden.
Dies ist zum Wohle aller Ortschaften in der Stadt Geestland. Nach dem Motto: Einigkeit in der Vielfalt
Die SPD wird die Strategie unterstützen
Dr. Uwe Nixdorf
Nachhaltigkeit, KlimaZukunft und Smart City
Wir alle erleben zurzeit, wie aus einer Schülerbewegung für mehr Klimaschutz eine Bewegung der ganzen Öffentlichkeit weltweit wurde.
Dies zeugt von einer Aufbruchsstimmung, die einer gefühlten Lebensunsicherheit und damit einer gesamtgesellschaftlichen Problematik entspringt. Politik ist dabei gefragt, weil durch sie die Entscheidungen für die Entwicklungsziele der Gesellschaft getroffen werden.
Klimaproblematik und Nachhaltigkeit stehen dabei natürlich mit ihrem ursächlichen Zusammenhang im Fokus verantwortlicher politischer Entscheidungen. Die Frage, WIE dieser Problempalette zu begegnen ist, erläutert beispielsweise das Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie und legt einen Kompass für eine Wende vor.
Dort heißt es, dass wir nicht an kleinen Veränderungen arbeiten dürfen, sondern fundamentale Veränderungen vornehmen müssen. Dort spricht man von notwendigen Wenden, die den ganzen Planeten einbeziehen müssen:
- von einer Wohlstands- und Konsumwende,
- von einer Energiewende,
- von einer Ressourcenwende,
- von einer Mobilitätswende,
- von einer Ernährungswende,
- von einer industriellen Wende.
- und von einer urbanen Wende (da sind wir in Geestland ja schon ganz gut aufgestellt).
All diese Wenden stehen in einem Zusammenhang miteinander.
Einiges von dem wird in den heutigen Tagesordnungspunkten aufgegriffen.
Und das ist lobenswert.
Der Umfang dieser Forderungen macht klar, dass deren Umsetzung von vielen Schultern zu tragen ist. Dies ist zum einen die Zivilgesellschaft, aber auch das einzelne Individuum, die Unternehmen, die Wissenschaft, aber eben auch die Politik. Das ist eine geteilte Verantwortung, in der wir als Politiker und als Individuum gleichermaßen unsere Aufgabe haben.
Wenn ich mir die heutigen Tagesordnungspunkte Nachhaltigkeitsstrategie, KlimaZukunft und Smart City ansehe, zeigt es, dass es der Verwaltung gelungen ist, uns als politisch Entscheidende Projekte vorzulegen, die alle drei den Anspruch einer Wende in verschiedenen Teilbereichen unserer Stadt besitzen. Damit kann der heutige Tag zu einem „Monday for Future“ werden. Die Vorhaben und deren Umsetzung sind sehr anspruchsvoll und ihr Gelingen wird vom Zusammenwirken vieler abhängen. Ich wünsche diesen angedachten Wendeschritten den Erfolg, den unsere Gesellschaft benötigt und bedanke mich für deren gute Vorarbeit.
Uwe Lorenz